15.03.2025
Als sein «aller Romantischstes» bezeichnete Robert Schumann seinen Liederkreis nach Gedichten von Joseph von Eichendorff. Naturstimmungen, zuweilen auch Geisterwelten sowie ebenso wehmütige wie glückliche Gefühle verbinden sich in den zwölf unergründlichen Gesängen. Eine eigentliche Handlung wird nicht erzählt, aber man ist stets vom wundersamen Tonfall getragen.
Seine klare Stimme, sein tiefes Textverständnis und seine Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, machen Julian Prégardien zu einem gefragten Liedinterpreten. Für diese Abende, die er gemeinsam mit Anna Gebhard am Klavier gestaltet, hat Julian Prégardien außerdem noch zwei Erzählungen gewählt, die von unglücklichen Jünglingen handeln. «Der arme Peter» Heinrich Heines, vertont von Schumann, spricht von einem Verliebten, der ob seines Misserfolgs zusehends zerbricht. Und ein eigenes erfolgloses Liebeserlebnis verarbeitete auch Gustav Mahler in seinen Liedern eines fahrenden Gesellen. Dahinter erscheint eine raffiniert gebrochene Volksliedhaftigkeit, die einen sofort einnimmt. Sie verbindet sich auch mit den nicht minder raffiniert umgesetzten Cinq mélodies populaires grecques von Maurice Ravel.