05.12.2024

ADRIAN ERÖD und PATRICIA NOLZ in Pfitzners Palestrina an der Wiener Staatsoper

Erzählt wird vor dem Hintergrund des tridentinischen Konzils die Legende des Renaissance-Komponisten Palestrina, der in einer schöpferischen Ekstase innerhalb einer Nacht jenes Meisterwerk der Vokalpolyphonie schafft, mit dem er eine ganze Musiktradition vor dem Untergang bewahrt. In formaler Hinsicht konzipierte Pfitzner seinen Palestrina als eine Art Triptychon: der erste und dritte Akt spiegeln dabei – gleichsam als dramaturgische Klammer - die Innenwelt des Künstlers Palestrina wider, der mittlere zweite Akt hingegen das bewegte, dem Schaffen des Genies feindlich gegenüberstehende Treiben der Außenwelt. In seiner schöpferischen Synthese verbindet Pfitzner in Palestrina Stilelemente der Renaissancemusik mit den Errungenschaften seines eigenen spätromantischen Schaffens.

Herbert Wernickes Inszenierung kam 1999 zur Premiere an der Wiener Staatsoper und wurde am Haus am Ring zuletzt 2001 aufgeführt. Nun bringt Christian Thielemann das Werk zur Wiederaufnahme. Adrian Eröd – zuletzt als Erster Offizier in Brittens Billy Budd zu hören – stellt als seine stilistische Vielseitigkeit diesmal als Graf Luna, Orator des Königs von Spanien, unter Beweis, während Patricia Nolz – in Kopenhagen demnächst als Rosina in Rossinis Il barbiere di Siviglia zu hören - als Palestrinas Schüler Silla zu erleben ist.

Besetzung

Günther Groissböck, Papst Pius IV
Michael Nagy, Giovanni Morone
Michael Laurenz, Bernardo Novagerio
Wolfgang Bankl, Kardinal Christoph Madruscht
Wolfgang Koch, Carlo Borromeo
Michael Kraus, Kardinal von Lothringen
Hiroshi Amako, Abdisu, Patriarch von Assyrien
Jusung Gabriel Park, Anton Brus von Müglitz
Adrian Eröd, Graf Luna
Norbert Ernst, Bischof von Budoja
Michael Gniffke, Theophilus, Bischof von Imola
Ivo Stanchev, Avosmediano, Bischof von Cadix
Michael Spyres, Giovanni Pierluigi Palestrina
Kathrin Zukowski, Ighino, sein Sohn
Patricia Nolz, Silla, sein Schüler
Clemens Unterreiner, Bischof Ercole Severolus
Devin Eatmon, Dandini von Grosseto
Andrew Turner, Bischof von Fiesole
Ilja Kazakov, Bischof von Feltre
Teresa Sales Rebordão, Junger Doktor
Marcus Pelz, Spanischer Bischof
Clemens Unterreiner, 1. Kapellsänger
Jusung Gabriel Park, 2. Kapellsänger
Michael Gniffke, 3. Kapellsänger
Hiroshi Amako, 4. Kapellsänger
Ilja Kazakov, 5. Kapellsänger
Monika Bohinec, Erscheinung der Lukrezia
Hiroshi Amako, 1. Meister
Norbert Ernst, 2. Meister
Michael Gniffke, 3. Meister
Clemens Unterreiner, 4. Meister
Jusung Gabriel Park, 5. Meister
Marcus Pelz, 6. Meister
Ivo Stanchev, 7. Meister
Ilja Kazakov, 8. Meister
Wolfgang Bankl, 9. Meister
Ileana Tonca, 1. Engelstimme
Ilia Staple, 2. Engelstimme
Jenni Hietala, 3. Engelstimme

Christian Thielemann, Dirigent
Herbert Wernicke, Inszenierung
Herbert Wernicke, Bühnenbild, Kostüme und Licht