07.11.2024

ANTONELLO MANACORDA am Royal Opera House Covent Garden

Seine Debüts an großen Bühnen in Wien, München, Paris und New York haben den Dirigenten Antonello Manacorda ins Rampenlicht gerückt. Nun kehrt er mit Offenbachs Les Contes d’Hoffmann an das Royal Opera House Covent Garden zurück.

Wie sein Vorbild Claudio Abbado begreift er Musizieren als Dialog auf Augenhöhe. Er arbeitet immer an der Durchsichtigkeit der Partitur, um die verschiedenen Ebenen spürbar zu machen. Als Sohn eines Italieners und einer Französin wuchs Antonelle Manacorda zweisprachig auf, was früh seinen Horizont erweiterte. Gerade bei den großen Werken der Französischen Opernliteratur ist das ein großer Vorteil.

So wurde er auch zuletzt für seine Interpretation von Bizets Carmen, die er ebenfalls mit großem Erfolg am Royal Opera House Covent Garden geleitet hat, hochgelobt:

Antonello Manacordas Dirigat ist eine der großen Stärken dieses Abends. Mit seinem oft ruhigen Schlagzeugspiel hebt der italienische Dirigent die tiefe Sinnlichkeit des Werkes hervor, die bei einem gleichmäßig schnellen Dirigat oft auf der Strecke bleibt. Manacorda versteht es auch, die Gegenstimmen hervorzuheben und den Reichtum der Partitur zu enthüllen, ohne jedoch zu protzen. […] Das Chanson bohème beispielsweise beginnt mit einem recht langsamen, fast lasziven Tempo, das sich allmählich bis zur Hektik steigert. Die dramatischeren Passagen werden ebenfalls perfekt wiedergegeben, mit einem nervösen Orchester (und umso mehr im Kontrast dazu), ohne dass die Sänger in irgendeiner Weise übertönt werden. Insgesamt eine sehr schöne Umsetzung, die es ermöglicht, diese reiche Partitur in einem neuen Licht zu entdecken.

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