16.10.2024
Es scheint nur noch vier Menschen auf der Welt zu geben: den blinden und gelähmten Hamm, seinen Diener Clov, der nicht mehr sitzen kann, sowie Hamms Eltern Nagg und Nell, die ihre Beine verloren haben. Diese vier Gestalten vegetieren in einer lebensfeindlichen, fast unbewohnbaren Landschaft und können sich gegenseitig so gar nicht ausstehen. Und dennoch hat sie das Schicksal untrennbar miteinander verbunden, da der eine ohne den anderen nicht existieren kann. Vier Menschen in einer Grenzsituation zwischen Leben und Tod.
Georg Nigl spielt in diesem Stück den Diener Clov, eine extrem tragische und gleichzeitig absurde Figur. Er ist ein Getriebener, ein Gejagter, jemand, der immer nur unterdrückt wurde. Fin de partie ist ein Spiel mit Regeln, Ritualen, Erinnerungen. Und mit Worten. Worte, die gesungen werden, was mit Samuel Becketts Texten bisher nur selten geschehen ist. Als einzige abendfüllende Vertonung eines seiner Theaterstücke bildet György Kurtágs Oper Fin de partie eine besondere Ausnahme.
Georg Nigls tiefgründige und umfassende Auseinandersetzung mit den aufgeführten Werken, seine enge Verbundenheit mit dem Sprechtheater und die damit einhergehende Gewichtung von Text und Rhetorik sowie seine ausdrucksstarken darstellerischen Fähigkeiten auf der Bühne machen Georg Nigl zu einem der am meisten gefeierten Baritone weltweit.
Lesen Sie auch hier:
Blogbeitrag → »Im Bann des Absurden« Oliver Láng im Gespräch mit Georg Nigl & Philippe Sly
Interview → Falter »Gesang am Rande des Abgrunds«
Interview → Kleine Zeitung
Link zur → Einführungsmatinee
György Kurtág: Fin de partie
Charles Workman, Nagg
Hilary Summers, Nell
Phillipe Sly, Hamm
Gerg Nigl, Clov
Simone Young, Musikalische Leitung
Herbert Fritsch, Inszenierung, Bühne & Kostüme
Friedrich Rom, Licht