26.04.2024
Im Jahr 1791 - dem Todesjahr Mozarts - war das Wiener Musikleben geprägt vom österreichischen Türkenkrieg, der 1788 begonnen hatte, und verärgert über die Aufführungsbeschränkungen, die infolge von Kaiser Joseph II. Tod verhängt worden waren. Aber es war auch das Jahr, in dem Haydn zum ersten Mal nach London reiste und die Oratorien Händels entdeckte - insbesondere Israel in Egypt -, die die Briten seit dem Tod des Komponisten mit besonderer Verehrung in ihrem Repertoire führten.
Der Eindruck, den diese Musik hinterließ, war so intensiv, dass sich der Komponist - der bereits das 60. Lebensjahr überschritten hatte - "wie in seine Studienzeit zurückversetzt fühlte, mit dem Bewusstsein, noch nichts zu wissen". Glücklicherweise erneuerte dieser Vorfall seinen Wunsch zu komponieren, und nach seiner Rückkehr nach Wien schrieb er „Die Schöpfung“: ein Oratorium voller überraschender Effekte, das vieles vom „jugendlichen“ Schwung vermittelt, mit dem Haydn den letzten Abschnitt seiner künstlerischen Laufbahn in Angriff nahm.
Als gern gesehene Solistin insbesondere im Oratorienfach debütiert Marie-Sophie Pollak unter Leitung von Kent Nagano, mit dem sie auch schon in Haydns letztem großem Oratorium Die Jahreszeiten in der Hamburger Elbphiharmonie zu hören war, nun beim Orquesta y Coro Nacionales de España und ist als Gabriel bzw. Eva dreimal im Auditorio Nacional de Música zu erleben.
26. | 27. | 28. April 2024
J. Haydn: Die Schöpfung
Madrid | Auditorio Nacional de Música