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Michael Schade © Daniela Matejschek
Michael Schade © Daniela Matejschek

15.01.2020

MICHAEL SCHADE mit Liederabend in der Wiener Staatsoper

Die große Kunst des Liederabends ist die Intimität. Eine Intimität, die nicht nur zwischen den Künstlern und den Liedern, sondern auch zwischen den Künstlern und dem Publikum entstehen muss. Michael Schade versteht es auch als Liedsänger die Unmittelbarkeit des Erzählens in all seinen Nuancen zu nutzen und den absoluten Fokus auf das Wort zu legen. Er vertraut auf Text und Musik und schafft es immer wieder mit seinen sauberen, samtweichen Pianissimo-Tönen für emotionale Gesangshöhepunkte zu sorgen.  „Es geht bei einem Liederabend genauso wenig wie bei der Oper um ein ,Ich singe schön und schau gut aus‘“, erklärt Michael Schade, „nein, es geht darum: Was möchte ich sagen? Und warum sage ich es überhaupt?“

Bei ihrem Liederabend am 15. Januar 2020 in der Wiener Staatsoper haben Michael Schade und Malcolm Martineau einige weibliche Persönlichkeiten besungen, die in der Musikgeschichte ihre Spuren hinterlassen haben, wie zum Beispiel Beethovens Adelaide, Schuberts Silvia oder Laura… Er hat zum Mond emporgeblickt und sich gefragt, ob „Sie“ ihn liebt? Naturgemäß haben Glaube, Liebe Hoffnung eine gewisse Rolle gespielt, bevor Michael Schade Wien verließ und in die Welt von Maurice Ravel eintauchte. Die einfachen, exotischen Cinq mélodies populaires grecques von Ravel kombinierte Michael Schade mit kleinen Meisterwerken von Gabriel Fauré – und wieder ging es um Damen, die verehrt wurden und als Inspirationsquelle gedient haben: Nell und Sylvie… bis man Adieu sagen muss. Nicht fehlen durfte eines von Michael Schades Lieblingslieder, nämlich Fleur jetée, das  Fauré in großer Wut nach dem Ende einer Liebesaffäre geschrieben hat. Was wäre ein Liederabend in der Wiener Staatsoper ohne Richard Strauss? Michael Schade beschloss den großen Bogen mit einigen der schönsten Lieder aus der Feder von Richard Strauss – u.a. mit Cäcilie – ein Lied, das er zur Verlobung mit seiner Frau Pauline geschrieben hat.

Kommunikation des Herzens

„Was sich ereignet, wenn ich hier oben auf der Bühne stehe und dem Publikum begegne, ist ein Austausch zwischen den Seelen, für die ich singe, und meiner eigenen. Und was, 'richtig‘ ist, kann nur von den Seelen der Hörenden beurteilt werden. Also kann es die schlechthin, 'richtige‘ Antwort in unserer Kunst wohl gar nicht geben.“ Diese Begegnung der Seelen, sagt Michael Schade, sei „eine Kommunikation, die an eine Art Kommunion erinnert – etwas von größter Wichtigkeit.“ Dazu fügt sich auch einer seiner Leitsätze, den er gern seinen Studierenden bei Meisterklassen in aller Welt mitgibt. „Man wird nicht Sänger. Man wird gefragt, Sänger zu sein.“

PROGRAMM
Michael Schade, Tenor
Malcolm Martineau, Klavier
Josef Reif, Horn

Ludwig van Beethoven | Adelaide                               

Franz Schubert | Ausgewählte Lieder
Laura am Klavier D 388
An die Entfernte D 765
An den Mond D 259
Der Winterabend D 938
An die Musik D 547
Seligkeit D 433
Auf dem Strom D 943 (für Singstimme, Horn und Klavier)

– Pause –

Maurice Ravel | Cinq Mélodies populaires grecques
Chanson de la mariée
Lá-bas, vers l’église
Quel galant m’est comparable
Chanson des cueilleuses de lentisques
Tout gai !

Gabriel Fauré | Ausgewählte Lieder
Nell op.18/3
Adieu op. 21/3
Sylvie op. 6/2
Fleur jetée  p. 39/2

Richard Strauss | Ausgewählte Lieder
Cäcilie op. 27/2
Nichts  op.10/2
Morgen op. 27/4
Zueignung op.10/1

MICHAEL SCHADE | Schubert: "An den Mond" D 259
MICHAEL SCHADE | Schubert: "An den Mond" D 259
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