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Patricia Petibon © Lili Roze
Patricia Petibon © Lili Roze

03.10.2024

PATRICIA PETIBON präsentiert Poulencs „La Voix humaine“ im Wiener Musikverein

Patricia Petibon, die mit Poulencs meisterhaften Einakter bestens vertraut ist, schließt mit diesem Konzert an ihren durchschlagenden Erfolg an der Opera national du Rhin in Straßburg im Jahr 2023 an, bei dem sie als Künstlerin auf dem „Höhepunkt ihrer Kunst“ gefeiert wurde. Besonders beeindruckend ist dies angesichts der Bandbreite an Emotionen, die von der Darstellerin verlangt wird, welche das gesamte emotionale Spektrum von Fantasie, Wahnsinn, Verzweiflung, Resignation und Wiedergeburt darstellen muss. In dieser Klavierfassung des Werks sieht Petibon mehr Spielraum für eine intime und unverfälschte Darstellung von Poulencs Musik.

Als Nachfolgewerk seiner bekanntesten Oper Les Dialogues des Carmélites behält La Voix Humaine den Geist des früheren Werks bei. Es gibt darin ein Leitmotiv in Momenten der Besinnung, des Mutes, aber auch der Angst vor dem Tod. Dieses Leitmotiv setzt sich harmonisch auch in „La Voix humaine“ fort, wenn die Hauptdarstellerin von Angst beherrscht wird, Angst vor dem Geliebten oder auch vor der Selbstauflösung. In ihrer Interpretation gibt Petibon dem Werk eine feministische Wendung, die es in dem Stück von Jean Cocteau aus dem Jahr 1930 nicht gab.

Vor diesem Hintergrund haben Petibon und Manoff für die erste Hälfte des Abends ein Konzept entwickelt, das kurze, vordergründig spielerische Auszüge aus der bekannten Kindergeschichte von Babar, dem Elefanten, und seiner Frau Céleste miteinander verwebt, die ebenfalls von Francis Poulenc vertont wurde. Hier zieht das Duo jedoch eine Parallele zwischen Barbar und dem namenlosen Mann in der zweiten Hälfte, der in La Voix humaine als egoistisch und infantil erscheint.

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