28.02.2025

SABINE DEVIEILHE & ANTONELLO MANACORDA | Pelléas et Mélisande in Paris

1892 verliebte sich Claude Debussy literarisch in das Stück von Maurice Maeterlinck, in dem er endlich das ideale Libretto für die musikalische Form fand, die er anstrebte: ein lyrisches Drama, in dem die Figuren „wie natürliche Menschen“ singen sollten. Zehn Jahre später wurde diese bahnbrechende Oper unter einem Hauch von Skandal uraufgeführt. Ein faszinierendes Werk, das Wajdi Mouawad in seiner zweiten Inszenierung an der Opéra national de Paris erkundet.

Mit ihrem jüngsten Erfolg als Mélisande im vergangenen Sommer an der Bayerischen Staatsoper hat Sabine Devieilhe einmal mehr bewiesen, dass ihr diese reiche impressionistische Klangfarbenpalette gut liegt, was man besonders in dem kleinen Ausschnitt ihrer Aufnahme von Mes longs cheveux descendent tout le long de la tour hören kann. Die französische Sopranistin ist wie geschaffen für die Musik von Debussy und das geheimnisvolle Wesen der Mélisande.  Sie weiß, aus der großen Palette an Farben und Emotionen zu schöpfen und verfügt über eine perfekte Diktion, sodass man jedes Wort, jede Nuance dieses unglaublich schönen und symbolträchtigen Text von Maeterlink versteht.

Ob Offenbach an der Royal Opera oder Mozart am Opernhaus Zürich, immer wieder wird der Dirigent Antonello Manacorda für seinen aufmerksamen musikalischen Umgang mit den Sängern auf der Bühne und seine Sensibilität für jede Partitur gelobt. Antonello Manacorda und Sabine Devieilhe arbeiteten bereits 2018 für die Zauberflöte am La Monnaie in Brüssel zusammen, eine Produktion, die wiederum unter anderem für Manacordas Aufmerksamkeit gelobt wurde: „ der es den SängerInnen ermöglichte, sehr wertvolle Details in der Ausführung, sehr feine Nuancen und wunderbar sensible Pausen zu erreichen, die den Charme der Partitur verstärken und einen Gesamteindruck von großer Sorgfalt und sehr hoher Qualität vermittelten“.

Das Publikum kann sich im Februar auf eine sehr nuancierte Aufführung freuen. Weitere Einblicke in das Konzept hinter der Partitur erhalten Sie in dem kürzlich erschienenen Interview mit Regisseur Wajdi Mouawad.